Weilheimer Hutzlabäuch e.V.
Weinbergstr. 5
72379 Hechingen
Telefon: +49 7471 920627
Die schlechten Wetterprognosen für den 1. Mai ließen den Entschluss reifen die Wanderbewirtung an Großholzhütte in Weilheim ausfallen zu lassen!
Auch in diesem Jahr wollten wir wieder Wanderer an der Großholzhütte in Weilheim bewirten. Aber die anhaltenden miserablen Wettervorhersagen der letzten Tage brachten schließlich die Entscheidung: "Die Bewirtung kann unter den so ungünstigen Vorhersagen nicht stattfinden". Wir bitten alle Wanderer herzlichst um Entschuldigung und wünschen Ihnen, trotz des prophezeiten Regenwetters einen schönen Feiertag!
Am Freitagnachmittag zogen die Weilheimer „Wäschweiber“, ordentlich in Kopftuch und Kittelschürze gewandet, wieder durch den Ort. Und dieses Mal waren nicht nur „unechte Wäschweiber“ oder Personen vom Typ Conchita Wurst, sondern - ein Novum - sogar echte Frauen mit von der Partie Die Gruppe traf sich um die Mittagszeit bei ihrem Umzugswagen am alten Schulhaus und bot Rote und Gulaschsuppe feil. Letztere war dem Vernehmen nach ordentlich deftig gewürzt. Man wollte wohl einigen Spätheimkehrern vom Donnerstagabend zu einem klaren Kopf verhelfen. Nachdem schon einiges an Lukullischem an den Mann und die Frau gebracht worden war, zog das Gespann samt Entourage durch den Flecken und machte an etwa einem Dutzend Stationen Halt. Neben den bereits erwähnten Leckerbissen wurde Kaffee und Süßes angeboten. Damit nicht genug, konnte man auch allerlei Kleinkram erwerben, wie etwa: Seife, Streichhölzer, Gummiringe, Mausfallen, Spülbürsten – und natürlich Wäscheklammern. Gläschen mit Feuerwasser rundeten das kleine, aber feine Angebot ab. Sowohl Kunden als auch Anbieter zeigten sich sehr zufrieden. Nach erfolgreicher Tour traf sich die Gruppe noch zu einem Absacker im alten Schulhaus.
Wieder einmal mehr übernehmen seit Samstagabend in Weilheim die Narren das Regieren. Ortsvorsteherin Ingrid Riester wurde entmachtet und musste symbolisch den Rathausschlüssel – ein Mordstrumm –
abgeben. Musikalisch begleitet wurde die ganze Zeremonie von den Schnorchel-Huaschtern.
Eigentlich hätte ja nach alter Tradition unter Anteilnahme der Bevölkerung der Narrenbaum aufgestellt werden sollen. Aber der stand schon. Und das schon seit Weihnachten. Wie das?. Nun, warum noch
einmal eine stolze Tanne opfern, wenn doch der Weihnachtsbaum vor dem Rathaus noch steht und keinerlei „nadelnde Schwächen“ zeigt. In Kreisen der verantwortlichen Narren war man sich über die
Vorgehensweise wohl einig. Der bereits stehende Baum wurde weitgehend entastet und erfüllt den Zweck eines Narrenbaumes. Dafür wurde er auch entsprechend geschmückt, zuletzt mit einem Ring
Schwarzwurst, der aber wie von Zauberhand verschwand und nicht mehr auftauchte. Bevor über Ortsvorsteherin Ingrid Riester Gericht gehalten wurde, durfte sie Stellung nehmen. Sie erinnerte, ebenfalls
in gereimter Form, an die Strafen, die ihr in den vergangen Jahren für angebliche Vergehen auferlegt worden waren. Sie gebe jetzt den Rathausschlüssel freiwillig her, wenn man ihr verspräche den
Flächenaufkauf für den Handwerkerpark zügig abzuwickeln. „Mir versprechet gar nix“, meinte lachend Oberhutzel und Vereinsvorsitzende Rosi Wiest und schnappte sich den Schlüssel. Als Zutat gab es von
der Ortsvorsteherin noch eine Flasche Hochprozentiges.
In seiner Anklage warf Gerd Eberwein der Ortsvorsteherin vor, dass sie ihre ganze Kraft in den Wahlkampf um den Rathaussessel gesteckt habe. „Dann war deine Puste aus“, meinte der Redner. Weiterhin
wurde der Hausherrin der desolate Zustand der Schulerstraße angelastet. Die unbeleuchtete Straße werde nur noch von den Löchern in ihr zusammengehalten, hieß es. Auch der Holzwurmbefall im Rathaus
gehe zu Lasten der Amtsinhaberin. Als weitere „Untat“ führte der Ankläger der Hutzlabäuch die Fällung der beiden Kiefern am Ortseingang an. Nicht angelastet wurde ihr der Schneefall, der mittlerweile
eingesetzt hatte. Als Buße für ihre angeblichen Vergehen musste Ingrid Riester mit einem Schneideisen bewaffnet den Narrenbaum Stück weit glätten. Eine Schweiß treibende Angelegenheit, bei der sie
aber dann doch noch von Gerd Eberwein unterstützt wurde. Gemeinsam führten die beiden die Arbeit zu Ende, belohnt vom Beifall der Zuschauer.
In einer weiteren Handlung wurde der Taufspruch der Hutzlabäuch erneuert, wobei Eberwein kurz, ebenfalls in Reimform, auf die Entstehungsgeschichte der Hutzeln – getrockneten Birnen – einging. Auch
die Sage vom Bühlmale, einer unheimlichen und sehr unfreundlichen im Walde beheimateten Person, fand Erwähnung. Einige der anwesenden Maskenträger dieser Schreckgestalt sprangen denn auch spektakulär
durchs Feuer. Im Anschluss an die Entmachtung der Ortsvorsteherin begab sich das närrische Volk zum gemütlichen Beisammensein ins alte Schulhaus. Hatten die als Clowns auftretenden
Schnorchel-Huaschter Akteure und Gäste während des Spektakels mit Stimmungsmusik bestens unterhalten, gaben sie im Schulhaus weitere Proben ihres Könnens. Dem Vernehmen nach löste sich die gemütliche
Runde erst weit nach Mitternacht auf.